01.09.12

Traum oder Trauma?

Ich wache auf von dem Geräusch des Vorhangs, das er macht, als er zugezogen wird. Ich öffne meine Augen und zucke zusammen, als ich mich in einem Krankenbett wiederfinde. "Was wir hier haben, ist, hm. Das ist sehr schwer zu erklären." höre ich die Ärztin reden, und als ich anstatt einer Antwort ein Schniefen höre, vermute ich, dass sie mit meiner Mutter redet. Leise drehe ich mich zur Seite, damit ich besser zuhören kann. "Das, was letzte Woche passiert ist, kann man nicht vergessen. Nie. Und man wird immer Konsequenzen spüren." "Was ist passiert?", möchte ich sie fragen. Aber sie würden es mir höchstwahrscheinlich eh nicht sagen, nicht jetzt, vielleicht würde ich es nicht verkraften. "Wir haben es hier mit etwas seltenem zu tun. Sie, ihre Tochter, ist eine Träumerin." Zum ersten Mal, seitdem ich aus meinem Koma aufgewacht bin, höre ich die kaputte Stimme meiner Mutter: "Eine Träumerin?"- "Ja. Als sie die Klippe runtergesprungen ist, ihren Vater mitgerissen hat, wollte sie ihm zeigen, wie man fliegt. Ihr Vater hat sich an dem Felsen den Schädel zertrümmert, während ihre Tochter mit einer Platzwunde am Kopf in das Wasser geglitten ist." Der Vorhang wird aufgezogen, doch es ist nicht meine Mutter, mit der die Ärztin geredet hat. Und da spüre ich auch schon wieder die Macht des Schlafmittels, das mit einer übergroßen Spritze in meinen Arm gepumpt wird.

4 Kommentare:

  1. Das ist wieder eine super Geschichte *_* Ich finde es immer schrecklich, dass du immer so spannende Enden hast und ich nie erfahren werde wie es ausgeht....

    Liebste Grüße ♥
    Melanie

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  2. Schreib mal wieder eine Geschichte, ich liebe deine so sehr :)

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